Schema, Schemazeichen

Term Main definition
Schema, Schemazeichen

Haben die Kinder eine endgültige Gestaltung eines Motivs, sei es für Mensch, Haus, Baum, usw. entwickelt, verwenden sie diese ständig, bis sie automatisch verfügbar ist. Das heißt, die Kinder müssen überhaupt nicht mehr nachdenken, wie dieses Motiv gezeichnet werden muss. Um sich dieses Phänomen zu veranschaulichen, braucht man nur einmal einen beliebigen Buchstaben in die Luft zu schreiben. Dass über die Form des Buchstabens dabei nicht nachgedacht wird, kennzeichnet die automatische Verfügbarkeit.
Indiz für den Prozess der Automatisierung sind Vereinfachung der Form, Rhythmisierung und die Dominanz von runden Formen, vor allem des Kreises, auch wenn in der endgültigen Form des automatisierten Zeichens die Fülle der runden Formen wieder abnimmt. Die Gestalt eines automatisierten Schemazeichens ist gekennzeichnet durch seine Einfachheit. Es sagt über seine Figur bzw. seinen Gegenstand nur Allgemeines aus, z. B. nur Mensch und nicht Mann oder Frau. Zur genaueren Kennzeichnung ist ein Attribut erforderlich. Beispiel: Schemazeichen + Krone = König.
Wenn Kinder gebeten werden, ein bestimmtes Motiv zu zeichnen, wenn also keine intrinsische Motivation vorliegt, verwenden sie in der Regel automatische Schemazeichen, welche wegen der Einfachheit oft als dürftig empfunden werden. Zeigen sich die Erwachsenen enttäuscht, sind Kinder in der Regel erstaunt, haben sie doch gezeichnet, was sie können.
In der Fachliteratur wird oft zwischen Schema und automatisierten Schema nicht unterschieden.